Efficiency by Design and Commitment by Heart

Since 1986

1. Betriebs-Anweisungen

Verwendungszweck

Die OTT Produkte werden gemäß der jeweiligen technischen Vorgaben verwendet.

Warenannahme / Empfangskontrolle

Jede Lieferung ist bei Anlieferung zu prüfen auf:

  • Transportschäden
  • Vollständigkeit
  • Richtigkeit

Transportschäden sind unmittelbar dem Spediteur und OTT anzuzeigen. Nur völlig intakte Kartonagen und Waren sind anzunehmen.

Handling

Die Waren sind vorsichtig und in der Originalverpackung zu transportieren. Achten Sie darauf, dass die Waren nicht beschädigt werden. Die Kartons dürfen weder grob abgestellt noch umgeworfen werden. Verzichten Sie darauf, die Teile auf der Anlage umzupacken.

Lagerung

Die Waren sind in ihrer Originalverpackung unter Beachtung von DIN 7716 in einem trockenen und belüfteten Raum zu lagern. Schützen Sie die Waren vor Hitze, Staub, Frost und dauerhafter UV-Bestrahlung und lagern Sie sie spannungsfrei, d.h. ohne Zug, Druck oder Verformungseinflüsse.

Die Lagerung der Membranen/Belüfter kann je nach Lagerbedingungen dazu führen, dass die Perforation temporär wieder verschließt und hierdurch der Druckerlust und das Blasenbild der Membrane/Belüfter verändert wird. Daher raten wir von einer Lagerung der Belüfter/Membranen ab.

Sollte eine Inbetriebnahme aller Membranen/Belüfter nicht direkt nach der Anlieferung erfolgen können, stimmen Sie sich bitte im Vorfeld mit OTT ab. Wir können die Liefermengen an ihren Bauzeitenplan anpassen, so dass immer die Mengen angeliefert werden, die auch tatsächlich verbaut und in Betrieb genommen werden können.

Montage

Montagevoraussetzungen

Montagebeginn

Montieren Sie erst dann die Belüfter/Membranen, wenn alle vorbereitenden Arbeiten/Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen sind. Montieren Sie die Belüfter/Membranen nicht, wenn Sie das Belüftungssystem nicht unmittelbar nach der Montage gemäß 1.9 in Betrieb nehmen können.

Anforderungen an die Ausführung der Luftverteilergitter

Die Luftverteilergitter müssen gegen Auftrieb und Bewegung gesichert sein. Zudem ist eine spannungsfreie Montage sicher zu stellen. Für die Toleranzen der verbauten Luftverteilergitter gilt bei Vierkantrohren die EN10219-2. Bei Rundrohren entsprechend EN ISO 1127 T3/D3.

Anforderungen an die Bohrungen in den Luftverteilergittern

Die Bohrungen im Luftverteilergitter müssen gratfrei ausgeführt sein, dürfen nicht im Bereich der Schweißnaht liegen und müssen exakt mittig liegen. Weiter gelten die besonderen Vorgaben zu der Ausführung der Bohrungen für die unterschiedlichen Belüfter- und Luftverteilergitterrohrtypen. Diese entnehmen Sie bitte dem Teil 3 (grün).

Für MAGNUM® Belüfter gilt:
Für STANDARD Belüfter gilt:

Nivellierung der Verteiler

Grundsätzlich müssen die Luftverteilergitter höhenverstellbar ausgeführt und derart zu nivellieren sein, dass alle Luftverteilergitter in dem Becken auf gleichem Niveau eingebaut sind (+/-1cm / inch). Zur Kontrolle dieser Vorgabe kann nach Abschluss der Belüftermontage eine Klarwasserfüllung des Beckens bis zur Belüfteroberkante dienen.

Reinigung von Verteiler und Becken vor der Montage

Vor Montage der Produkte sind die Rohrleitungen von Verunreinigungen wie Stäuben, Metallspänen, Sand etc. zu reinigen. Die Rohrleitungen müssen trocken sein. Entfernen Sie aus dem Becken sämtliche nicht befestigten Gegenstände, Kleinteile oder Festkörper. Das Becken muss besenrein sein.

Verbringen der Produkte in das Becken

Die Belüfter sind stets vorsichtig und in der Originalverpackung zu transportieren. Achten Sie darauf, dass die Waren nicht beschädigt werden. Idealerweise werden die Kartons oder Paletten direkt in das Becken gehoben, um Beschädigungen während der Verbringung der Waren auf der Anlage zu vermeiden.

Montageausführung

Eine detaillierte Beschreibung zur Montage der OTT Produkte entnehmen Sie bitte den entsprechenden Montageanleitungen im Teil 2 (hellblau). Die OTT Produkte dürfen nur nach diesen Vorgaben und nur von Fachpersonal montiert werden.

Anordnung der Belüfter im Becken

Stückzahl, Anordnung und Abstand der Belüfter müssen mit der zugehörigen Auslegung/verfahrenstechnischen Bemessung übereinstimmen.

Befüllen des Beckens nach Montage

Beim Befüllen des Beckens ist darauf zu achten, dass die Belüfter und die Membranen nicht durch einströmendes Wasser/Abwasser beschädigt werden.

Abnahme

Dichtigkeitstests

Unmittelbar nach Abschluss der Montage ist im Belebungsbecken ein Probelauf der Belüfter mit Reinwasserüberdeckung durchzuführen:

  1. Befüllen Sie das Becken mit Wasser,bis die Belüfter mit 10cm / 4" überdeckt sind. Während der Befüllung kann die Luftzufuhr schon eingeschaltet werden. So wird verhindert, dass im Falle einer Undichtheit Wasser ins System gelangt.
  2. Sobald die Belüfter 10 cm / 4" mit Wasser überdeckt sind, schalten Sie die Luftzufuhr nach 1 Minute wieder ab.

Eventuelle Undichtigkeiten sind an einem punktuellen Nachgasen zu erkennen. Alle Undichtigkeiten sind zu beseitigen. Es ist auch die Dichtigkeit des Luftverteilersystems sicherzustellen.

Maßnahmen bei Undichtigkeit an der Befestigung der Belüfter:
Bei Undichtigkeiten an der Befestigung ist zunächst das Anzugsmoment und der Sitz der Belüfter am Verteiler zu kontrollieren. In weiteren Schritten ist die Dichtung zu prüfen. Gegebenenfalls ist der entsprechende Belüfter auszutauschen.

Maßnahmen bei Undichtigkeiten im Bereich der Membranen:
Bei Undichtigkeiten an den Membranen sind diese gemäß Montageanleitung im Teil 2 (hellblau) fachgerecht auszutauschen. Achten Sie bei allen Reinwasserversuchen darauf, dass Sie kein zu stark kalk- und eisenhaltiges Wasser verwenden. Diese gelösten Stoffe können bei höheren Konzentrationen ausfallen und sich als Kruste auf den Membranen niederschlagen.

Blasenbildtest

Der Blasenbildtest ist eine visuelle Kontrolle des Abgasungsverhaltens der Belüfter. Das Blasenbild wird direkt im Anschluss an den Dichtigkeitstest durchgeführt. Betreiben Sie die Belüfter mit einer Luftmenge von mindestens 2 Nm³/h/m (1.25 SCFM) Membrane. Sollte das Blasenbild nicht einheitlich sein, sind die Belüfter zunächst gemäß 1.9.4 einzufahren. Um eine Aktivierung der schlechter abgasenden Membranen zu erzielen, kann es dabei auch notwendig sein, diese von Hand zu "massieren" um ggf. verschlossene oder nicht richtig öffnende Perforationsschlitze zu öffen. Nach dem Einfahren erfolgt dann ein erneuter Blasenbildtest. Sollten nach dem Einfahren und dem "Massieren" weiterhin Störungen im Blasenbild auftreten, sind die nicht oder schlechter abgasenden Membranen auszutauschen.

Inbetriebnahme

Befüllen der Becken

Beim Befüllen des Beckens ist darauf zu achten, dass die Belüfter und die Membranen nicht durch einströmendes Wasser/Abwasser beschädigt werden. Um zu vermeiden, dass bei etwaigen Undichtigkeiten Wasser in das Belüftungssystem eindringt sind die Belüfter mit der maximal zulässigen Luftmenge (1.9.2 bzw. 1.9.3) zu betrieben.

Einfahren der Belüfter

Vor Inbetriebnahme müssen die Belüfter über einen Zeitraum von 24 h eingefahren werden. Dazu werden die Belüfter mit der maximalen Beaufschlagung (siehe hierzu 1.9.2) beaufschlagt. Stellen Sie sicher, dass alle Belüfter mit derselben Luftmenge über denselben Zeitraum beaufschlagt werden.

Einfahren der Belüfter vor Sauerstoffeintragsmessungen

Vor Sauerstoffeintragsmessungen müssen die Belüfter (gegebenenfalls erneut) 48 Stunden lang mit der maximalen Beaufschlagung (siehe hierzu 1.9.2) beaufschlagt werden. Für die Sauerstoffeintragsmessung gelten im Weiteren die Regeln der EN12255-15 neueste Fassung. Stellen Sie sicher, dass alle Belüfter mit derselben Luftmenge über denselben Zeitraum beaufschlagt werden.

Maßnahmen bei verzögerter Inbetriebnahme

Sollte die Inbetriebnahme nicht unmittelbar nach dem Einfahren oder Sauerstoffeintragsversuch erfolgen können, kann diese Stillstandzeit einen negativen Einfluss auf die Leistung des Belüftungssystems haben. Typische Themen in diesem Zusammenhang sind:

  • Mechanische Schäden durch Arbeiten im Becken oder in das Becken fallende Gegenstände
  • Algenbildung im Wasser (bei gefüllten Becken) und damit verbundene mögliche Algenablagerungen auf den Membranen
  • Alterung von EPDM Membranen durch hohe UV Einwirkung
  • Veränderung des Druckverlusts und des Abgasungsverhaltens der Membranen
  • Eisbildung (bei gefüllten Becken)

Um diese Einflüsse zu reduzieren empfehlen wir die Becken komplett mit Klarwasser (kein Abwasser, kein Ablaufwasser) zu befüllen und das Belüftungssystem für eine Dauer von 10min 1x täglich mit der maximal zulässigen Luftmenge (s. 1.9.2 bzw. 1.9.3) zu betreiben (Erhaltungsbetrieb). Sollten sich Algen bilden entleeren Sie umgehend die Becken, reinigen Sie die Becken und die Belüfter (1.10.2) und befüllen Sie die Becken erneut mit Klarwasser.

Durch den Erhaltungsbetrieb können Kalk, Eisen und andere Wasserinhaltsstoffe ausgefällt werden und die gelösten Stoffe können sich auf den Membranen als Belag absetzen. Dieser Belag kann die Leistung der Membranen beeinträchtigen. Daher empfehlen wir die Membrane vor der Inbetriebnahme zu reinigen (s. 1.10.1 bzw. 1.10.2).

Betriebsvorgaben

Lufteigenschaft

Die Luft muss frei sein von Öl, Staub, Kondenswasser und Lösungsmitteln. Die Ansaugluft muss der TA (Technischen Arbeitsanweisung) -Luft entsprechen. Staubfilter für Umgebungsstaub sind zwingend erforderlich. Die Lufttemperatur darf die entsprechenden Grenzwerte für die Membranwerkstoffe nicht überschreiten, siehe hierzu Teil 3 (grün).

Beaufschlagung STANDARD und MAGNUM® Belüfter

Die Beaufschlagung der Belüfter richtet sich nach der Art und Größe der Perforation. Die Luftvolumenströme sind angegebenen in Nm3/h pro Meter Memranlänge bzw. in SCFM pro 39.3701 inch Memranlänge.

Perforation 0,6 1,0 1,2 1,4 2,0
Max. Beaufschlagung pro Meter Membranlänge 6 Nm³/h 12 Nm³/h/m 16 Nm³/h/m 18 Nm³/h/m 24 Nm³/h/m
Max. Beaufschlagung
pro 39.3701 inch Membranlänge
3,74
SCFM
7,48
SCFM
9,97
SCFM
11,21
SCFM
14,95
SCFM

Eine Abschaltung der Luftzufuhr ist zulässig.

Beaufschlagung OTT D-REX® Belüfter

Die Beaufschlagung der Belüfter richtet sich nach der Art und Größe der Perforation. Die Luftvolumenströme sind angegebenen in Nm3/h bzw. SCFM pro Tellerbelüfter.

Perforation 0,8
Max. Beaufschlagung pro Tellerbelüfter 10 Nm³/h
6,23 SCFM

Eine Abschaltung der Luftzufuhr ist zulässig.

Verwendung von Betriebsstoffen

Vor Verwendung von Betriebshilfsstoffen (z. B. Entschäumern, Säuren etc.) ist unbedingt Rücksprache mit der Firma OTT zu halten.

Berücksichtigung von Strömungen im Becken

Zu den Strömungsbedingungen ist grundsätzlich Rücksprache mit OTT zu halten. Zwischen den Belüftern und Rührwerken muss ein ausreichender Abstand eingehalten werden. Dieser Abstand ist – abhängig von Anströmung und Beckengeometrie sowie Leistung, Typ und Einbausituation des Rührwerks – im Vorfeld der Planung mit OTT sowie mit dem Rührwerks-Lieferanten abzustimmen.

Freiblasintervalle

Anlagenspezifisch kann es notwendig sein, die Belüfter von Zeit zu Zeit freizublasen. Hierzu werden alle Belüfter kurz mit der maximalen Luftmenge betrieben. Die maximale Luftmenge für OTT Rohrbelüfter finden Sie unter 1.9.2, für OTT Tellerbelüfter unter 1.9.3.

Regelmäßige Wartung und Überprüfung

Reinigung der Belüfter bei Belagsbildung

Belagsbildung

Die Funktion der Belüfter hängt wesentlich vom Zustand der Membranen und der Perforation ab. Im Abwasser sind Stoffe enthalten, die sich auf den Membranen als Ablagerungen niederschlagen können. Dies sind zum Beispiel:

  • Kalk und Carbonate
  • Eisen- und Aluminiumsalze
  • Biologischer Bewuchs
  • Polymere

Wie stark sich Beläge/Ablagerungen auf den Belüftern und den Membranen niederschlagen, hängt von den Rahmenbedingungen auf der Kläranlage, deren Betriebsweise, sowie den Abwasserinhaltsstoffen ab.

Anzeichen fur Belagsbildung

Anzeichen für Beläge und Verkrustungen können erhöhte Betriebsdrücke im Belüftungssystem sein. Belagsbildung geht oftmals auch mit einem ungleichmäßigen, gröberen Blasenbild und mit verschlechterten Sauerstoffeinträgen einher.

Säure-Dosierung

Gegen Kalkablagerungen in den Luftschlitzen der Membrane kann Ameisensäure eingesetzt werden. Die Menge und Häufigkeit der Dosierung ist den anlagenspezifischen Erfordernissen anzupassen. Es gilt der Grundsatz: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Gerne teilen wir Ihnen hierzu unsere Erfahrungen mit. Eine Reinigung der Belüfter durch Ameisensäure-Dosierung ist in jedem Fall im Vorfeld mit OTT abzustimmen.

Dosierung von Ameisen- oder Essigsäure

Auf den Membranen eines Druckluftbelüftungssystems kann es abhängig von der Herkunft und Zusammensetzung des Abwassers, sowie von Art und Menge verwendeter Betriebshilfsstoffe, zur Bildung von Belägen und Ablagerungen kommen. Diese Beläge können durch passende Auswahl des Membranwerkstoffs sowie durch unterschiedliche Wartungs- und Pflegemaßnahmen reduziert werden.

Ameisen- oder Essigsäure

Sofern es sich bei dem Belag um Kalk oder Karbonate handelt, kommt ergänzend eine Reinigung mit Hilfe von bis zu 60%iger technischer Ameisensäure (CH2O2) oder alternativ bis zu 40%iger technischer Essigsäure (CH3COOH) in Frage, die über den Luftvolumenstrom eingedüst wird.

Sicherheitsbestimmungen

Im Vorfeld der Verwendung von Ameisen- oder Essigsäure ist eine sorgfältige Auseinandersetzung mit allen relevanten Sicherheitsbestimmungen und Produktdatenblättern erforderlich. Hier müssen der Chemikalien-Lieferant sowie der Sicherheitsbeauftragte der Kläranlage und die Lieferanten aller verwendeter Geräte (Dosierpumpen, Behälter etc.) einbezogen werden. Dieses Dokument ist ausdrücklich keine vollständige Anleitung für den Umgang mit Ameisen- oder Essigsäure und beschränkt sich auf die Erläuterung der Wirkung und Verwendung von Ameisen- oder Essigsäure in Zusammenhang mit der Reinigung von Membranbelüftern.

Grundsätzlicher Ablauf und Wirkung

Die Reinigung von Belüftermembranen mittels Ameisen- oder Essigsäure erfolgt durch Eindüsen der Säure in den Luftstrom des Belüftungssystems: Der Luftstrom transportiert die vernebelte Ameisen- oder Essigsäure durch die Rohrleitungen zu den Belüfterelementen. An den Perforationsschlitzen der Belüftermembrane kommt es zu einem Kontakt zwischen den Kalkablagerungen und der Ameisen- oder Essigsäure. Die Ameisen- oder Essigsäure löst die Ablagerungen und reinigt die Perforationsschlitze. Das Belüftungssystem wird für diese Maßnahme nicht außer Betrieb genommen. Das Belebungsbecken wird nicht entleert.

Technische Voraussetzungen

Das Belüftungssystem muss intakt und betriebsbereit sein: Gebläse, Rohrleitungen und Regelorgane sowie die Membranbelüfter dürfen keine Defekte aufweisen. Ameisen- oder Essigsäure kann einige Materialien angreifen und zerstören. Daher ist im Vorfeld der Verwendung von Ameisen- oder Essigsäure Rücksprache mit den Lieferanten betroffener Bauteile zu halten und zu klären, ob diese gegen Ameisen- oder Essigsäure beständig sind. Je gezielter die Ameisen- oder Essigsäure dosiert werden kann, desto größer ist der Reinigungseffekt und desto präziser und sparsamer kannder Vorgang ablaufen.

Außerdem wird bei geeigneter Wahl der Dosierpunkte vermieden, dass unnötig viele Bauteile (z.B. Absperrklappen) mit Ameisen- oder Essigsäure in Berührung kommen. Daher ist es ideal, wenn die Dosierung der Ameisen- oder Essigsäure mittels geeigneter Dosierpumpen erfolgt und diese die Ameisen- oder Essigsäure in die einzelnen Fallleitungen der Belüftergitter eindüsen. Hierfür muss jede Fallleitung über einen Dosierstutzen verfügen. Dosierstutzen sind üblicherweise mit einem Gewinde versehen und befinden sich hinter der Absperrklappe im Bereich des Bogens der Fallleitung. An die Dosierstutzen wird die Düse bzw. der Anschluss der Ameisen- oder Essigsäureleitung montiert. Die Ameisen- oder Essigsäure muss in geeigneten Gefäßen aufbewahrt und transportiert werden. Hier haben sich mobile Chemikalien-Behälter mit Auffangwanne und Rädern bewährt. Auf den mobilen Behältern kann eine Dosierpumpe montiert werden.

Die angeschlossene Schlauchleitung sollte aus reichend lang sein, damit alle Anschlusspunkte bequem erreicht werden können. Sofern eine regemäßige bzw. dauerhafte Dosierung von Ameisen- oder Essigsäure erforderlich sein sollte, kann alternativ ein fest installiertes Rohrleitungssystem eingebaut werden. Zur Effektivitätskontrolle der Maßnahme sollte die
Anlage über Manometer verfügen, die den Druck im Rohrleitungssystem anzeigen. Ideal ist eine sogenannte Differenzdruck- Messeinrichtung, welche unabhängig von der Wassersäule und ohne Messung der Rohrleitungsverluste präzise den Öffnungsdruck der Membranen darstellen kann.

Stärke und Menge der Ameisen- oder Essigsäure

Die Verwendung von anderen Säuren oder Chemikalien ist untersagt und kann zu erheblichen Schäden an den Membranen oder anderen Bauteilen führen.Die erforderliche Stärke der Ameisen- oder Essigsäure wird je nach Ausmaß der Beläge und abhängig von weiteren individuellen technischen Bedingungen gewählt.

Zulässig ist die Verwendung von technischer bis zu 60%iger Ameisen- oder Essigsäure oder bis zu 40%iger Essigsäure. Schwächere Konzentrationen können verwendet werden. Es empfiehlt sich, Versuche durchzuführen, deren Erfolg dokumentiert und ausgewertet wird. Zielsetzung muss eine optimierte, anlagenspezifische Planung der Reinigungszyklen unter dem Gebot „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ sein.

Ebenfalls fall- und anlagenspezifisch ist die erforderliche Menge an Ameisen- oder Essigsäure festzulegen. Als Richtwert empfehlen wir pro Meter installierter Membranlänge mindestens 50 ml Ameisen- oder Essigsäure zu beschaffen. Ob es erforderlich ist, die gesamte Menge zu dosieren oder sich bereits nach Dosierung geringerer Mengen der gewünschte Effekt einstellt ist individuell zu beobachten.

Dauer eines Dosierintervalls

Um die Wirkung der Säure bestmöglich auszunutzen, sollte die Dauer des Dosierintervalls nicht zu kurz gewählt werden. Als Richwert empfehlen wir die Menge an Säure pro Meter Belüfter in ml als Zeit in Minuten anzusetzen:

10 ml/m Belüfter = 10 min Dauer.

Reinigung der Membranen bei geleertem Becken

Allgemeines

Achten Sie darauf, dass die Belüfter bei einer Begehung oder bei Arbeiten im Becken nicht beschädigt werden.

Abspülen des Belebtschlamms

Zum Abspülen des Belebtschlamms von den Belüftern kann Wasser verwendet werden. Beachten Sie hierbei, dass ein harter Wasserstrahl (Hochdruckreiniger, Feuerwehrschlauch) die Membranen schädigt. Waschen Sie den Belebtschlamm mit einem ¾” Schlauch ab. Beaufschlagen Sie die Belüfter während der Reinigung mit der jeweils maximalen Luftmenge (siehe hierzu Tabelle 1.9.2). Nach dem Abspülen sind die Belüfter mit der maximalen Luftmenge über einen Zeitraum von 5 Minuten freizublasen.

Händische Reinigung der Membranen

Ein Abwischen / Bürsten der Membrane ist möglich, sofern hierdurch die Perforation nicht verstopft bzw. die Membrane nicht beschädigt wird. Verwenden Sie hierzu eine handelsübliche weiche Autowaschbürste. Beaufschlagen Sie die Belüfter während der Reinigung mit der maximalen Luftmenge (siehe 1.9.2), um mögliche Verstopfungen in der Perforation auszublasen.

Verwendung von Reinigungsmitteln

Verwenden Sie nur die von OTT freigegeben Reinigungsmittel.

Entwässerung der Rohrleitungen

In regelmäßigen Abständen – abhängig von Rohrleitungsführung, Betriebsweise und Beaufschlagung sowie den klimatischen Bedingungen – sollte die Entwässerungseinrichtung benutzt werden, um Kondensat aus den Rohrleitungen auszublasen. Tiefpunktentwässerungen der Hauptleitungen und Entwässerungsleitungen der Verteilerstränge sind regelmäßig zu kontrollieren.

Regelmäßige Kontrolle des Blasenbildes

Im Betrieb ist das Blasenbild in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Veränderungen in Form von gröberen Blasen können ein Zeichen für Schäden an den Membranen sein, aber auch durch Abwasserinhaltstoffe oder Beläge/Verstopfungen hervorgerufen werden.

Maßnahmen bei Membranschäden im Betrieb

Sollte sich herausstellen, dass die Unregelmäßigkeiten im Blasenbild auf Schäden an den Membranen zurückzuführen sind, ist OTT sofort zu informieren. Lassen Sie die Luftzufuhr so lange wie möglich in Betrieb, um das Risiko des Eindringens von Abwasser oder Schlamm in das Belüftungssystem so gering wie möglich zu halten. Die schadhaften Belüfter können auch von Tauchern im laufenden Betrieb ausgewechselt werden. Sollten Sie statt dessen die Gitter heben, um den Schaden zu reparieren, so achten Sie darauf, dass die möglichen Beläge auf den Belüftern nicht antrocknen. Tauschen Sie die defekten Belüfter unter Beachtung der jeweiligen Montageanleitung und den oben genannten Vorgaben aus. Gegebenenfalls kann auch ein Austausch der defekten Membranen sinnvoll sein. Halten Sie diesbezüglich jedoch immer Rücksprache mit OTT. Ist eine Beckenleerung nicht zu vermeiden, so achten Sie darauf, dass die Belüftung während des Ablassens des Abwassers in Betrieb bleibt. So verhindern Sie, dass sich der Schlamm am Beckenboden absetzt. Achten Sie auch darauf, dass mögliche Beläge auf den Belüftern nicht antrocknen. Vermeiden Sie die Beckenleerung bei Frost.

Entsorgung

Für die Entsorgung alter bzw. benutzter Belüfter wenden Sie sich bitte an einen lokalen Entsorgungs-Spezialisten, da die Auflagen in der Regel regional abweichend sind.

Wichtig ist zu beachten, dass es möglichst vermieden werden soll, größere Mengen von biologischem bzw. organischem Abfall in Form von Schlamm und Ablagerungen zu entsorgen. Daher sollten die zu entsorgenen Belüfter vorab gründlich gereinigt werden.

Aus unserer Erfahrung heraus können wir mitteilen, dass wir in der Regel unsere Container als Bau-Mischabfall beim Entsorger deklariert haben.

Verwendete Materialien

  • Membranen: Silikon/EPDM
  • Trägerrohre: Polypropylen (PP)
  • Klemmschellen + Schraubensatz: Edelstahl  
  • ggf. Verpackungsreste (Pappe, Papier, Folie, Holz)